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Geplaatst: 22 Jan 2010 10:08:34 Onderwerp: |
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Kapitel 31
Einige Wochen später darf Sofie das Bett endlich verlassen. Ihre Gehirnerschütterung ist genesen, und sie kann es kaum erwarten, heraus zu kommen. Nur ihre Beine machen noch nicht mit. Es fühlt sich an, als wäre Pudding statt Muskeln in ihren Beinen. Sebastien und die Krankenschwester unterstützen sie. Und nach einer Weile machen ihre Beine doch wieder mit. „Das ist ja anstrengend, knurrt Sofie. „Ich habe doch wirklich gemeint, ich kann so aus dem Bett steigen.“ Die Krankenschwester gibt Anweisungen. „Immer mit der Ruhe, Sofie. Und jeden Tag etwas länger laufen. Für heute reicht es, wenn Sie alle zwei Stunden eine kleine Runde durchs Zimmer machen.“
„Meine Güte, Seb, in zwei Wochen heiraten wir. Ich hoffe doch, dass ich dann wieder laufen kann.“ Die Schwester grinst und meint: „Na, das klappt bestimmt. Ich denke, dass es morgen schon besser geht. Machen Sie sich keine Sorgen. Sie werden in zwei Wochen eine strahlende Braut sein.“
Sofie überlegt und kommt zu dem Entschluss, dass es wohl klappen wird. Allerdings muss sie ihr Kleid noch anprobieren. Die Schneiderin hat es gemacht nach ihren Zeichnungen von damals. Leider lief damals alles anders. Sie zwingt sich, nicht mehr daran zu denken und sich auf hier und heute zu konzentrieren. „Siehst du Liebling? Das geht ja schon ganz gut,“ sagt Seb auf ihrer linken Seite. Sie sieht zu ihm rüber und lächelt. „Danke Dir, Schatz, aber meine Beine fühlen so komisch an.“ Sie seufzt und ist heilfroh, sich wieder hinsetzen zu können. „Keine Sorge, Sofie, es wird jeden Tag besser gehen und in einer Woche wissen Sie gar nicht mehr, wie sich das anfühlt,“ spricht die Krankenschwester ihr Mut zu. „Lassen wir es hoffen” sagt Sofie. „Sonst muss Sebastien mich zum Altar tragen.“ Sebastien küsst sie. „Wenn es nicht anders geht, mache ich das gerne.“
„Du, Seb? Wo ist denn unsere Tochter?“ „Die ist zusammen mit Molly zur Schneiderin, um ihr Kleid anzuprobieren. Weißt du, unsere Tochter ist schon eine richtige kleine Dame. Die ist jetzt schon eitel. Was soll denn das noch werden? Ich durfte ihr Kleid nicht sehen. Nun frage ich dich, wo hat sie das denn her?“ Sofie lacht schallend. „Du Ärmster, du hast was um die Ohren mit deinen Mädels,“ sagt sie.
Die Krankenschwester kommt herein, um sich zu verabschieden. „Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich jetzt gehen.“ „Aber sicher” antwortet Seb. „Ich bin ja da. Wir rufen Sie an, wenn noch etwas wäre, aber ich denke nicht.“ Sebastien begleitet sie zur Tür. Als er nach einer Weile wiederkommt, grinst er und reibt sich die Hände. „So, die sind wir los“ meint er. „Wie meinst du das denn, Seb?” “Ich meine, keine Krankenschwester, keine Haushälterin, aber das Wichtigste: keine störende Tochter, die immer eifersüchtig ist, wenn ich ihre Mutter küssen möchte.“ Sofie zieht ihn aufs Bett. „Das meinst du doch nicht im Ernst, oder?“ „Na klar, das ist DIE Gelegenheit,“ meint er. „Und woran hattest du denn gedacht?“ fragt sie, während sie ihm das Hemd öffnet. „Ich glaube, Liebling, Deine Hände sind auf dem richtigen Weg.“ „Du bist ja ein schrecklicher Mann“ seufzt sie. Sebastien hilft ihr und zieht sein Shirt aus. Seine Hände gehen jetzt unter ihren Pulli und zärtlich streichelt er ihren Rücken und geht ganz langsam weiter. Er küsst ihren Hals und geht ganz langsam nach unten. Geschickt entkleidet er sie. Sie gibt sich Mühe, ihn zu entkleiden, aber das geht Seb zu langsam und er zieht sich rasch selbst aus, um weiter zu machen wo er aufgehört hatte. „Sofie,” murmelt er. Sie zieht seinen Kopf nach unten und küsst ihn leidenschaftlich. „Seb, Liebling.“ „Schau mich an, Sofie, ich möchte deine Augen sehen.“ Sie sieht ihn an, und inzwischen lebt ihr Körper ein eigenes Leben. Wie hatte er das vergessen können. Genau so war es vor vier Jahren. Sie haben immer zusammengehört. Warum haben sie das vor vier Jahren nicht gesehen? „Ich hätte Dich nie gehen lassen dürfen,“ sagt er und küsst sie wieder. „Keine Vorwürfe, Sebastien, alles was zählt, ist hier und heute. Ich liebe dich so sehr,“ flüstert sie. “Ich liebe dich auch. Lass mich bitte nie mehr allein” bittet er. “Du wirst mich nie mehr los,“ sagt sie lächelnd. „Was höre ich da? Die Tür? Hilfe, Molly ist zurück mit unserer Tochter!” ruft Seb. Er beeilt sich, seine Hose wieder anzuziehen. Sofie zieht die Decke hoch und schlüpft schnell in ihr Sweatshirt. Gerade rechtzeitig, denn die Tür geht auf und Elisa stürmt herein. „Papi, ich habe ein echtes Prinzessinnenkleid.“ Sebastien lacht laut. „Aber Liebes, du bist schon lange meine kleine Prinzessin,“ sagt Seb. „Aber jetzt habe ich ein echtes Kleid. Frag Molly nur. Und Papi, ich will Dich auch heiraten.” “Na klar” sagt Sebastien. “Ich heirate euch beide.” Sebastien drückt die Kleine ganz fest. Sofie schaut Vater und Tochter an. Die beiden gehören zusammen, denkt sie.
David ist im Krankenhaus, wo Natalia nun seit Wochen liegt. Es geht immer besser, und zum Glück geht alles gut mit Mutter und Kind. Die meiste freie Zeit verbringt David im Krankenhaus bei seiner Frau. Sie sprechen über die Änderungen, die das Baby mit sich bringen wird. Da muss noch viel passieren im Haus. Der Arzt hat grünes Licht gegeben, dass Natalia nach Hause darf. Sie muss sich aber in Acht nehmen.
“David, was grübelst Du?“ fragt sie, als David nachdenklich schaut. „Ich überlege, was noch alles gemacht werden muss, bevor du nach Hause kommst. Ich glaube, ich werde meine Mutter mal lieb anschauen, dass sie mir am Wochenende hilft,” denkt David laut.
“Das brauchst Du nicht, David. Das mache ich, wenn ich wieder zu Hause bin,” beginnt Natalia. „Nein, Natalia, das kommt gar nicht in Frage. Du musst dich in Acht nehmen. Denke doch bitte an unser Kind,“ unterbricht David sie. „David, mach dir keine Sorgen, ich nehme mich in Acht und ja, ich denke nur an unser Kind. Mach dich nicht verrückt. Aber das Kinderzimmer musst du alleine in Ordnung bringen.“ „Das mache ich doch gerne, Natalia. Übrigens, wir haben eine Einladung für eine Hochzeit.“ „Wer geht den heiraten” fragt sie verwundert. Mein Chef Sebastien heiratet endlich seine Sofie. Die beiden heiraten am siebten April. Also in zwei Wochen. Was denkt du, schaffst du das?“ „Wird schon wieder, und wenn ich dann zu müde bin, gehen wir nur für ein paar Stunden hin“ antwortet sie. David freut sich. Nur das Baby macht ihm noch Sorgen. Hoffentlich hat der Kleine nichts abbekommen. Er hütet sich aber, darüber mit seiner Frau zu reden. Sie würde sich vielleicht unnötige Sorgen machen.
Urs liegt auf der Couch mit Ginevra in seinen Armen. Er ist herübergekommen, um mit ihr zu essen.
„Urs, woran denkst du?“ „An meine Arbeit,“ antwortet er ehrlich. „Tut mir leid, Liebes, ich bin nicht sehr romantisch, aber ich stehe auf und gehe ins Bett mit Bonnie und Clyde.“ Sie sieht ihn an. „Warum denn, Urs? Ich meine, es gab doch keine neuen Überfälle mehr, oder? Die sind, wenn du mich fragst, schon längst über alle Berge,“ denkt Ginevra laut.
„Das sieht ganz danach aus. Und wenn es derjenige ist, der ich denke, dass er es ist, sind sie abgereist, ohne eine Adresse zu hinterlassen,“ antwortet Urs. Ginevra hört jetzt genau zu, denn es betrifft hier ihre Familie. Und ihr Vater hat alle Mitglieder der Familie ans Herz gelegt, die Augen und Ohren ganz weit offen zu halten. Ganz sicher ist nun die Polizei auf der Suche nach Maria und Carlos. „Wieso denn, Urs? Kennst du die Bankräuber denn?“ fragt sie erstaunt. “Nun, ich denke schon. Ginevra, kannst du schweigen?” Ginevra nickt und hält unbewusst den Atem an. “Ich denke, dass Carlos Marin und Maria Gonzales die gesuchten Bonnie und Clyde sind,“ sagt er geheimnisvoll. Ginevra schaut ihn verwundert an. „Du weißt doch, die Frau die ich angeschossen habe in der Bank?“ „Aber Urs, wie kann die Frau denn betroffen sein?“ Sie zögert ein wenig und überlegt fieberhaft wie weit sie mit ihren Fragen gehen kann, ohne Verdacht zu schöpfen. „Nun, sie sprang in die Schusslinie, um ihrem Mann zu helfen. Wenn du mich fragst, war das eine Taktik, um uns von Bonnie und Clyde abzulenken.“ „Dafür hast du keinen Beweis, Urs. Ich meine, es kann ja auch Zufall sein. Ich meine, ich war auch in der Bank. Gleich sagst du noch, dass ich Bonnie bin.“ Sie sagt den letzten Satz so laut, dass sie beinahe schreit.
Mit einem Ruck stößt Urs sie von sich weg und schaut sie eindringlich an. „Weißt du mehr davon?“ fragt er drohend. „Ni…nichts, Urs” stottert sie. Urs weigert sich, sie los zu lassen und zwingt sie, ihn anzusehen. Sein Gehirn arbeitet auf vollen Touren. „Ginevra, ich höre. Raus mit der Sprache.” Sie schluckt und er sieht, dass Tränen in ihren Augen sind. „Ich….Ich kann es nicht sagen Urs. Glaube mir, ich würde sicher Probleme bekommen. Tut mir leid,“ murmelt sie. Urs ist total verwirrt. Was meint sie, um Himmelswillen? “Gine, wieso Probleme? Was zum Teufel hast Du damit zu tun?” Ginevra weint, und kann kein Wort mehr raus bringen. „Komm Liebling, mach die Tränen weg. Mir kannst du es doch sagen? Du weißt doch, dass ich dich liebe?“ Sie nickt traurig, putzt die Tränen weg und fängt an, zu erzählen. Sachen, die ihr Vater verboten hat. Sie kann nichts dafür, sie muss es ihm erzählen. Die nächste Viertelstunde erzählt sie ihm alles über ihre Familie, ihre Hintergründe, aber auch von Maria und Carlos. Als sie fertig ist, fühlt sie sich erleichtert, aber auch schuldig gegenüber ihrer Familie. Sie schaut Urs zum ersten Mal wieder an und erschreckt von seinen eiskalten Blick. Keine Emotion, kein Zeichen, dass er sie versteht und begreift. „Urs, bitte sag doch was“ bittet sie ihn. „Lass mich, Ginevra. Ich muss zuerst nachdenken.” Er steht auf und geht nach draußen. _________________
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Kapitel 32
Carlos hat sich entschlossen, Maria nicht zu erzählen, dass sie beide in Italien gesucht werden. Er hat sich ganz auf seine neue Firma gestürzt und seine Arbeitstage sind lang. Wenn er abends nach Hause kommt, ist Maria oft schon ins Bett. So hat er sich sein neues Leben nicht vorgestellt. Er sieht Maria kaum noch. Und ganz leise ist eine andere Frau dazugekommen.
Seitdem er eine geschäftliche Beziehung mit Ricardo di Serano hat, kann er seiner schönen Tochter kaum ausweichen. Der Zufall will es, dass sie jedes Mal aufkreuzt, wenn er eine Verabredung mit Ricardo hat. Die Dame ist sehr angetan von Carlos. Und das lässt sie auch merken. Carlos fühlt sich geehrt, aber ist auf der Hut. Sie haben gerade zusammen gegessen, und er ist auf den Weg, sie nach Hause zu bringen.
„Kommst du noch rein auf ein Kaffee?“ fragt Henriette ihn, als Carlos das Auto vor dem Haus parkt. “Nein, Henriette. Lieber nicht. Es war wieder nett, mit Dir zu essen, und ich bedanke mich für einen schönen Abend. Aber jetzt muss ich gehen.“ Sie lächelt ihn im Licht des Vollmonds leidenschaftlich an. „Ich mache aber einen sehr guten Kaffee. Bist Du sicher, dass Du nicht mit reinkommen willst?“ „Nein, Danke. Ich weiß es sicher. Soll ich Dich zur Haustür bringen?“ fragt er.
„Gerne,“ ist ihre Antwort. Carlos steigt aus, läuft ums Auto herum und öffnet die Tür auf der anderen Seite. Er begleitet sie zur Haustür. „Gute Nacht, Henriette.” Auf einmal fühlt er ihre Arme um seinen Hals, und bevor er etwas tun kann, wird er leidenschaftlich geküsst. Er ist verwirrt und küsst automatisch zurück, aber nicht lange. „Lass das, Henriette” sagt er böse. „Bleib bei mir heute Nacht“, fleht sie ihn an. “Nein, Henriette. Das geht nicht.” Er löst sich unsanft aus ihrer Umarmung. Er rennt zum Auto, startet schnell und fährt mit aufheulendem Motor weg. Henriette sieht ihm nach und grinst. „Was für einen Mann. Den muss ich unbedingt haben.” Sie nimmt sich vor, mit ihrem Vater darüber zu reden. Der kann seiner Tochter ohnehin nichts verweigern.
Es dauert eine Weile, bevor Carlos sich beruhigt hat. Viel zu spät ist er endlich zu Hause. Er parkt das Auto und öffnet kurz darauf die Haustür. Das Licht brennt noch, was bedeutet, dass Maria noch wach ist. „Maria? Wo bist du?“ ruft er, als er ins Wohnzimmer geht. Er sieht sich um und findet sie schließlich in der Küche, wo sie sich gerade eine Tasse Milch aufwärmt. „N’abend, Liebling. Tut mir leid, dass es wieder so spät ist geworden.“ Sie lässt ihm nicht aussprechen, aber zieht ihn an sich und küsst ihn. Für einen Moment vergleicht er diesen Kuss mit dem von Henriette. Maria ist immer sehr leidenschaftlich und übernimmt meistens die Initiative. Er liebt das an ihr. Bei ihr kann er ruhig mal die Zügel schießen lassen. Sie weiß genau was er mag. „Herrlich, dass du da bist, Carlos. Ich habe dich so vermisst. Du denkst wohl den ganzen Tag nicht mehr an mich?“ „Wo denkst du hin! Natürlich fehlst du mir auch. Wie schön, dass du noch nicht ins Bett gegangen bist.“ „Möchtest du auch ein Glas Milch?“ Er schüttelt den Kopf. „Ich probiere nur einen Schluck bei dir“, meint er. Sie nickt und geht ihm ins Wohnzimmer voraus. Carlos wirft schnell einen Blick im Raum herum. Alle Rollläden sind unten und der Kamin brennt. Er reibt sich die Hände und sieht Maria auf dem Teppich vor dem Kamin. „Carlos, ich kenne Dich. Was hast Du vor?“ fragt sie. Sie nimmt einen Schluck Milch, der einen kleinen weißen Schnurrbart hinterlässt. Carlos erschreckt ein wenig, er vergisst immer, wie gut Maria ihn kennt. Auch ohne Worte verrät er sich manchmal. Er macht seinen Schlips auf und wirft ihn in die Ecke. Maria grinst und hilft ihm sofort, sein Hemd auszuziehen. „Was hast Du denn vor?“ grinst Carlos. Er leckt ihren Milchschnurrbart ab und küsst sie. Er löst den Gürtel von ihrem Morgenrock und staunt, dass sie darunter nichts an hat. „Sag mal, wolltest Du so im Bett auf mich warten?“ Carlos Augen funkeln. Sie nickt. „Ich habe Dich so vermisst. Du lässt mich viel zu oft allein, seit wir hier in der Schweiz sind.“ „Liebling, tut mir echt leid, aber ein eigenes Geschäft aufzubauen braucht seine Zeit. Gib mir eine Weile und ich verspreche dir, dann mehr Zeit für Dich zu haben. Komm her Du, lass mich dich berühren, dich streicheln.“
Sie lässt sich von ihm in die Arme nehmen, er streichelt sie am ganzen Körper und sie sinken auf den Teppich. „Mach weiter!“ bettelt sie und Carlos lässt sich das nicht zweimal sagen. Er lächelt. Was für eine leidenschaftliche Frau. Sie weiß, was sie tun muss, um ihn völlig verrückt zu machen. Unbemerkt hat sie die Leitung im diesem Spiel übernommen.
Bald darauf sieht sie ihn triumphierend an. „Wollen wir oben weiter machen?“ schlägt sie vor. „Und Du möchtest es nochmal machen?“ Sie nickt und Carlos steht auf, hebt seine Frau hoch und trägt sie nach oben ins Schlafzimmer. Nicht um zu schlafen, sie haben andere Pläne.
Sofie hat sich gut erholt. Alle Vorbereitungen für die Hochzeit sind fertig. Sie hat sich, ohne Sebastien etwas davon zu sagen, in die Tagesabläufe des Weinguts von Sebastien eingearbeitet. Sie hat sich herumführen und alles erklären lassen von Miquel und Raquel, dem Verwalterehepaar. Im Herbst werden immer Leute engagiert, um die Trauben zu pflücken und um den Gärungsprozess genauestens zu kontrollieren. Außerdem gibt es ein Labor, in dem dann die Qualität geprüft werden kann. Elisa ist immer mit dabei und hört aufmerksam zu. Sofie schaut ihre Tochter lächelnd an. Die Kleine hat sich sehr gut angepasst an die neue Lebenssituation. Sofie ist hier so glücklich. Nur das Entwerfen geht nicht mehr. Aber das macht nichts, sie hat ja hier etwas Neues gefunden. Der Weinbau ist sehr interessant. Das Grundstück ist riesengroß und die Weine, die produziert werden, werden verkauft an Restaurants und Hotels in der Umgebung von Rom. „Dieses Jahr haben wir eine ausgezeichnete Ernte zu erwarten,” meldet Miguel ihr. „Die Chianti-Trauben machen sich sehr gut auf diesem Boden.“ „Eigentlich sind sie zu schade, um Wein daraus zu machen,“ meint Sofie. „Sie schmecken auch so gut. Kann man daraus auch Traubensaft machen?“ fragt sie. „Natürlich, Sofie. Wolltest Du Trauben haben, um Saft davon zu machen für die Kleine?“ Sofie nickt. „Das hatte ich auch gedacht. Ich überlege wirklich, ob ich nicht ein kleines Geschäft eröffnen soll, wo die Leute aus der Umgebung Wein und Traubensaft kaufen können. Vielleicht müssten wir auch andere Früchte anpflanzen, wie Äpfel, Birnen, Orangen, Pfirsiche und Nektarinen.“ Miguel staunt, daran hatte bisher noch niemand gedacht, aber er denkt, dass es eine gute Idee ist. „Ich rede mal mit Seb darüber“ meint er. „Ich bin ja nur der Verwalter. Seb ist und bleibt der Eigentümer,” erklärt er. „Ja, das ist er. Aber ich rede selbst mit ihm,“ meint Sofie. „Ich sehe ihn jeden Tag.” Sie muss selber lachen über die letzte Bemerkung. Es ist herrlich, hier mit Elisa und Sebastien zusammenzuleben. Je mehr sie drüber nachdenkt, desto mehr Lust hat sie, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Sie nimmt sich vor, schon heute Abend mit Seb darüber zu reden. Außerdem nimmt sie sich vor, ein paar Apfel- und Birnbäume anzupflanzen. „Lisa möchte auch Apfel machen“ ruft Elisa, als sie hört, was ihre Mutter machen will. „Klar Elisa, wir beide sind doch ein Team. Komm mal her, Du. High Five?“ Die Kleine grinst und hebt die Hand. „High Five Mami.“ _________________
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Kapitel 33
Natalia ist damit beschäftigt, die Babysachen in Ordnung zu bringen. Sie näht und stickt alles selber. Sie hat ja viel Zeit und es ist nicht anstrengend nach ihrer Krankheit. David macht inzwischen die Einkäufe, weil es für sie zu schwer wäre. Sie fühlt sich ein wenig schuldig, aber David will nichts davon hören. Sie sieht auf die Uhr und merkt, dass er schon eine Stunde weg ist. Es ist bestimmt viel los im Lebensmittelgeschäft, es ist Samstag und dann ist es immer sehr voll. Sie entschließt sich, einen frischen Kaffee zu machen, das mag er bestimmt, wenn er heim kommt.
Eine Viertelstunde später kommt David herein und schnuppert den Kaffeeduft. „Das ist ja ein schönes Willkommen,“ grinst er. „Habe ich auch extra für meinen armen Mann gemacht,“ lächelt sie. Zusammen räumen sie die Einkäufe weg und machen es sich mit einer Tasse Kaffee gemütlich. „Du, Liebling, wir müssen gleich noch mal los, weil wir noch kein Geschenk für Sebastien und Sofie haben. Ich dachte mir, dass Du vielleicht mitkommen wolltest,” sagt David. „Das wird mir gut tun, mal frische Luft zu schnappen. Eine gute Idee. Und wir müssen noch eine Kleinigkeit für Elisa kaufen, die hat ja auch alle Grund zum Feiern. Aber weißt Du schon, was wir kaufen können?” fragt sie. David lächelt nur, weil er schon längst mit Sebastien darüber geredet hat, wie er seiner Tochter Elisa ein große Freude machen kann. „Ja, die kleine Elisa, die lässt jedes Herz schmelzen,“ seufzt David.
„Du, David, so eine Tochter wünscht du Dir auch. Oder?“ Er nickt. „Ja, Natalia, aber unser Kind wird bestimmt noch lieber,” meint er. Natalia schubst ihn in die Seite. “Sag mal, woran hast du denn gedacht, David? Ich glaube, Du hast schon alles eingefädelt. Ich kenne diesen Blick von Dir, Du hast was ausgefressen. Komm, raus damit.“ Er nimmt sie in seine Arme und küsst sie. „Du, mein lieber Schatz, kennst mich viel zu gut. Ich habe mit Sebastien darüber gesprochen und habe da eine riesige Idee bekommen. Wenn ich es mir recht überlege, springt vielleicht auch noch für Dich etwas dabei heraus.“ „Also, David, ich bitte Dich. Spann mich nicht so auf die Folter. Erklär mir mal, was Du vorhast. Ich habe gemeint, wir wollten ein schönes Besteck kaufen für Seb und Sofie. Und nun hast Du etwas anderes.“ Sie schaut ihn fragend an.
„Schau mal, Natalia. Das Besteck für Sofie und Sebastien bleibt, aber ich habe mit Seb überlegt, wie wir der Kleinen einen unvergesslichen Tag bereiten können. Weißt Du, Seb ist so glücklich mit seiner Tochter und will ihr so gerne etwas Spezielles schenken. Deshalb sollst du auch mitkommen, um beim Aussuchen zu helfen.“ Sofie versteht nur Bahnhof. „David, es ist doch eine Überraschung für Elisa? Das kannst du mir doch sagen.“ „Nein mein Schatz. Das kann ich nicht, weil es auch eine Überraschung für dich sein soll. So, zieh Deine Jacke an, dann fahren wir los und holen zuerst das Besteck, und dann die Überraschung für Elisa.“
Natalia sieht, dass es keinen Zweck hat, weiter zu fragen und lässt sich von David in den Mantel helfen. Sie folgt ihm, als er die Tür schließt und ins Auto steigt. Eine halbe Stunde später haben sie das Besteck gekauft und nun fährt David raus aus der Stadt. Natalia guckt rüber zu David, der sich aber so voll auf den Weg konzentriert, dass er Natalia nicht anschauen kann. „Ist es noch weit, David? David grinst. “Moment noch, wir sind beinahe da. Um genau zu sein: jetzt sind wir da.” Natalia schaut sich verwundert um. “David, das ist ja das Haus von meiner Freundin Hilda,” ruft Natalia aufgeregt. David hilft ihr aussteigen und Hilda kommt schon nach draußen, um die beiden zu begrüßen. „Hilda, das ist aber lange her. Schön, Dich wiederzusehen. Nur hab ich keine Ahnung, was ich hier soll. David tut ganz geheimnisvoll.“ Hilda knuddelt ihre Freundin und meint: „Und ich weiß, warum er so geheimnisvoll ist. Aber keine Sorgen, du hast einen fabelhaften Mann.“ „Ja, Hilda, das weiß ich schon lange aber………..“ Den Rest hört David nicht mehr. Er grinst, ein fabelhafter Mann. Ja, das ist er. Schön, dass es so ab und zu auch noch einer merkt. Hilda und Natalia sind schon reingegangen und Hilda gießt Kaffee und Tee ein. Die Damen reden andauernd. David wundert sich immer, worüber Frauen alles reden. „Weißt Du, Natalia, dass Dein David eine fabelhafte Idee hat für die Tochter seines Kollegen?“
Natalia schüttelt den Kopf. „Klärt mich hier noch einer auf oder wie ist es?“ fragt sie. „Komm, ich zeig es Dir. Und Du darfst ihr Geschenk aussuchen.“ Natalia wird nicht klug aus ihrer Freundin und folgt ihr neugierig in die Küche. „Ach, was sind die süß, Hilda. Oh mein Gott, und so viele.“ Natalia sinkt auf die Knie, um erst den Mutterhund zu streicheln und dann die vier Welpen. Noch bevor David etwas dazu sagen kann, hat sie einen der Welpen auf ihrem Arm. „David, schau doch mal, der sieht aus wie ein richtiger Pirat.“ David schaut und meint dazu: „Welcher würde Elisa denn am besten gefallen, was denkst du?“ „Aber David, finden Sebastien und Sofie das ok? Ich meine, man muss einen Hund wollen, sonst bringt es nur Ärger.“
David setzt sich jetzt neben sie. „Keine Sorgen, das ist alles geklärt. So, nun sag du mal, welchen wir auswählen für die Kleine?“ „Dann wähle ich den Pirat.“ David guckt nachdenklich hinüber zu Hilda. „Und wenn der Pirat schon reserviert ist, welcher wird es dann?“ fragt David weiter. „Das ist aber schade, David. Ist dieser schon vergeben?” Hilda nickt nur. “Na, dann nehmen wir den Braunen da mit den vier schwarzen Pfoten.“ Sie gibt dem kleinen Pirat einen Kuss auf seinen Kopf und nimmt den Welpen mit den vier schwarzen Pfoten. „Du wirst die Elisa schon bewachen, aber erst groß werden und in die Hundeschule gehen.“ Sie sieht nicht, dass Hilda zwei Halsbänder in der Hand hat und beiden Hunden ein Halsband anlegt. „Moment mal, Hilda, das kannst du nicht machen, der kleine Pirat war doch versprochen?“ „Ja, von mir, für Dich“ sagt David. „Von Dir? Ich wusste nicht, dass Du einen Hund willst, David.“ David grinst wieder. „Dieser Hund, meine Liebe, ist für Dich. Diese beiden Schäferhundwelpen werden in ein paar Wochen schon als Polizeihunde trainiert werden. So, dass Sebastien und ich darauf vertrauen können, dass sie unsere Familien beschützen.“ „Ich danke Dir, David, du bist wirklich einen Schatz.“
Urs ist schon seit Tagen nicht mehr zu Ginevra gegangen. Was sie ihm über ihre Familie erzählt hat, hat ihn sehr beeindruckt. Sein Mädchen gehört zu einer der größten Mafia-Familien Italiens. Sie hat es nicht zu detailliert erklärt, aber der Name Galatsy kommt ihn sehr bekannt vor. Auch wenn sie anders heißt, weil sie den Mädchennamen ihrer Mutter angenommen hat. Sie gehört zur Familie.
Er weiß jetzt, dass die zwei mutmaßlichen Täter ihr Vetter und angetraute Kusine sind. Sie hat ihm erzählt, dass die beiden nichts mit den Überfällen zu tun hatten, aber er weiß nicht, ob er das glauben kann. Er hat sich noch nicht getraut, mit Sebastien und David darüber zu reden. Er möchte Ginevra nicht verlieren, aber das bedeutet nicht, dass er einverstanden ist mit ihrer Art zu leben. Sie selber hat noch keine schlimmen Sachen gemacht, aber innerhalb der Familie sind einige Personen, die die Polizei schon seit langem sucht. Er weiß auch, dass nicht zu scherzen ist mit diesen Typen. Wenn er nun Sebastien und David irgendetwas weitergeben würde, dann wäre es möglich, dass er große Probleme bekäme. Auf der anderen Seite ist es seine Pflicht als Polizist, es zu melden. Zum erste Mal seit seiner Ausbildung geht er ohne Lust an die Arbeit. Er muss ja sein Privatleben und die Arbeit auseinander halten. Was soll er machen? Mit Ginevra Schluss machen? Oder so tun, als wüsste er nichts? Er neigt zur zweiten Möglichkeit.
Er seufzt, steigt aus seinem Auto und geht ins Büro. „Guten Morgen, Urs,“ begrüßt David ihn. „Morgen, David. Möchte jemand Kaffee?” - „Ja, gerne“, rufen die beiden Kollegen gleichzeitig. „Was hat der denn? Er holt freiwillig Kaffee?“ fragt Seb. “Keine Ahnung. Vielleicht hat er zuviel um die Ohren. Ich meine, er war ja sehr beschäftigt mit den Überfällen und der Entführung. Er war stocksauer, als er dahinter kam, dass die beiden Gangster geflohen waren.“ Als Urs wieder herein kommt, schauen ihn die Kollegen fragend an. „Ja, was denn?“ fragt er und stellt den Kaffee hin. „Es scheint mir, Dich bedrückt etwas, Urs,“ fängt Sebastien an. „Mich? Keineswegs. Habe ich das vielleicht auf meiner Stirn stehen?”
“Natürlich nicht, Urs. Und wenn du nicht drüber reden willst ist es auch ok,“ beeilt sich David zu sagen. Urs nimmt einen ordentlichen Schluck von seinem Kaffee. „Nun, nehmen wir mal an, dass es so ist und ich nicht mit euch reden kann, weil ihr von der Polizei seid - wie müsste ich das denn anfangen?“
Sebastiens Hand fährt durch sein Haar. „Urs, hast du Probleme?“
„Noch nicht,“ kommt zur Antwort. David denkt einen kurzen Moment nach. „Zum Beispiel, du weißt etwas, das nicht in Ordnung ist und wenn du redest, könnte es sein, dass andere Menschen Ärger bekommen“, vermutet David. „Meine Güte, ich höre es schon, ich hätte besser den Mund gehalten. Euch kann ich ja gar nicht fragen.“ Urs ist wütend. „Urs, du brauchst es uns nicht zu sagen, wir wollen doch nur helfen. Vergiss bitte mal, dass wir von der Polizei sind, und erklär mal, was dich bedrückt“, schlägt Sebastien vor. Urs überdenkt den Vorschlag und entscheidet sich, die Sache ein wenig zu verdrehen. „Ein Bekannter von mir hat entdeckt, dass seine zukünftige Frau aus einer Mafia-Familie kommt. Und nun weiß er nicht, ob er mit ihr Schluss machen soll.“ David mischt sich ein.
„Dann soll diejenige besser nichts sagen, Urs, weil in jeder Mafia-Familie gibt es Regeln, und wenn gegen die verstoßen wird, lösen die das auf ihre eigene Art. Die eliminieren die Personen, die im Weg stehen. Oder im günstigsten Fall werden sie aus der Familie verbannt.“ Urs nickt und entschließt sich, nichts mehr zu sagen. Er muss erst darüber nachdenken, was er machen soll. “Danke euch, Männer, ich werde meine Bekannten warnen.” Demonstrativ nimmt er Unterlagen und fängt an zu lesen. Sebastien und David wundern sich. Sie begreifen Urs nicht mehr. _________________
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Kapitel 34
Maria ist dabei, alle schmutzige Wäsche einzusammeln. Es ist wirklich unvorstellbar, wieviel sich da jede Woche ansammelt. Sie sortiert die Wäsche aus und nimmt Carlos’ Jacke, um sie zu lüften. Sie prüft immer alle Taschen nach, um sicherzugehen, dass nichts anderes mit gewaschen wird oder in die Reinigung geht. Carlos steckt immer alles in seine Taschen. In seiner linken Tasche findet sie einen Zettel und einen Schlüssel. ‚Sicher vom Geschäft’, denkt sie sich. Beim Zettel bekommt sie ein ungutes Gefühl. Zögernd macht sie den Zettel auf und liest ihn:
„Gestern Abend war es herrlich. Hast du Lust auf eine Fortsetzung? Ich bin überzeugt, dass du mich findest. Um es einfacher zu machen, lass ich dir meinen Schlüssel da.“ Das Ganze ist ‚signiert‘ mit einem Lippenstift-Kuss.
Maria kann es nicht glauben. Hat ihr Carlos eine neue Liebe? Sie denkt zurück an letzte Nacht, wie leidenschaftlich und liebevoll er war. Sie hat nichts bemerkt, er war nicht anders oder so. Sie grübelt noch ein bisschen und geht dann zum Bad, wo Carlos gerade aus der Dusche steigt. „Carlos, kann ich dich bitte mal dringend sprechen?“ Carlos wundert sich. „Klar, Liebes. Du bist allerdings zu spät, um meinen Rücken zu waschen.“ Er grinst, aber sieht dann sofort, dass Maria etwas bedrückt. „Ich habe diesen Zettel in deiner Jackentasche gefunden. Von deiner neuen Liebe, mit ihrem Schlüssel. Könntest du mir bitte erklären, was das soll?“ Maria ist böse und ist gespannt, was Carlos für eine Erklärung hat. „Das war in meiner Jacke, die ich gestern anhatte?“ fragt er. Sie nickt und wartet, bis er den Zettel gelesen hat. „Diese verdammte Henriette. Du weißt schon, die Tochter von meinen ersten Kunden Ricardo Serano. Sie wollte, dass ich gestern Abend noch mit reinkomme, um einen Kaffee zu trinken. Ricardo hatte mich gebeten, sie heimzufahren nach dem Essen. Aber ich habe mich geweigert, Maria, ich bin geradewegs nach Hause gekommen. Liebling, du weißt doch, dass ich nur dich liebe?“ Er versucht, sie in seine Arme zu nehmen, aber sie weigert sich. „Du hast sie heimgebracht und dann gibt sie dir ihren Schlüssel? Was denkst du denn, wie blöde ich bin?“ Das Telefon klingelt, und Maria rauscht die Treppe runter und nimmt das Telefon ab. „Hallo?“ meldet sie sich.
„Hallo,“ meldet sich eine Frauenstimme. „Sie sprechen mit Henriette Serano. Würden Sie wohl so nett sein und ihren gutaussehenden Chef ans Telefon zu holen?“ Henriette ist überzeugt, es mit dem Dienstmädchen zu tun zu haben. Maria platzt der Kragen und sie schmeißt den Hörer hin. Sie rennt hoch und schnauzt: “Deine neue Liebe am Telefon.“ Danach verschwindet sie im Schlafzimmer und knallt die Tür zu. Carlos überlegt, was er zuerst machen soll. Mit Maria reden oder Henriette sagen, wie es um ihn steht. Er entscheidet sich für letzteres. Er nimmt das Telefon und schreit hinein, dass er seine Ruhe haben will und dass sie sich nicht mehr privat bei ihm melden soll.
Danach rennt er hoch zum Schlafzimmer und sieht, dass Maria ihren Koffer gepackt hat. „Oh, verdammt, Maria was machst du denn? Ich kann es dir erklären. Bitte mach keinen Unsinn. Du musst mir glauben. Ich habe nichts mit Henriette. Bleib da.” Er stellt sich in die Türöffnung und verweigert ihr den Durchgang. Maria mustert ihn von Kopf bis Fuß, wie er da steht nur in Unterhose. Sie schubst ihn weg und macht sich auf den Weg nach unten, wo sie ihre Jacke anzieht. Carlos sieht den Ernst der Situation und läuft, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe herunter. „Maria, nicht doch. Wo willst du um Himmelswillen hin?” Er versucht sie erst zu halten, aber sie schubst ihn wieder weg. Sie weint vor Wut und Ohnmacht. „Ich gehe nach Italien und will Dich niemals wiedersehen. Du kannst dir die Henriette sonstwohin stecken. Ich ertrage es nicht, dass du andere Frauen siehst.“ Carlos hört nur noch Italien und versucht wieder, sie festzuhalten. Er vergisst für einen Moment, dass seine Frau den schwarzen Gürtel im Judo hat und ihn einfach so hinlegen kann. Was sie in diesem Moment auch macht. Sie rennt zum Auto und steigt ein. Carlos macht, dass er nach draußen kommt und rennt zum Auto. „Maria, bleib da, auch du wirst gesucht in Italien. Die verhaften dich direkt an der Grenze. Sei doch vernünftig.“ Maria schaut ihn an. „Also, jetzt willst du mir auch noch drohen? Fein, wenn ich an der Grenze verhaftet werde, erzähle ich denen alles von dir. Und das ist ein Versprechen!“ Sie startet das Auto und fährt mit heulendem Motor davon. Carlos rennt wieder hinein und zieht schnell eine Jeans und einen Pullover über. Er nimmt das zweite Auto und fährt zur Grenze, um Maria vorher abzufangen. Sie darf unter keinen Umständen über die Grenze.
Sofie hat sich mit Sebastien geeinigt, dass sie den kleinen Laden auf dem Weingut eröffnen darf. Sie ist schon voll damit beschäftigt, sich um die Einrichtung zu kümmern. Sie schaut sich um und nimmt sich vor, nach der Hochzeit weiterzumachen. Sie freut ist sich unheimlich auf morgen. Dann werden sie und Sebastien endlich heiraten. „Elisa, kommst du mit? Der Papi wird bald nach Hause kommen und dann können wir essen.“ Die Kleine läuft mit zum Haus, aber beeilt sich plötzlich, weil sie ihren Vater sieht. „Papi” ruft sie froh. Seb breitet seine Arme aus, um seine Tochter aufzufangen. Er drückt sie ganz fest und gibt ihr einen Kuss. „Grüß dich, Prinzessin. Bist du brav gewesen heute?“ Die Kleine nickt heftig. “Dann hat der Papi morgen eine schöne Überraschung für dich.“ Den letzten Satz hat die Sofie auch gehört. „Sebastien, was hast du da wieder ausgeheckt?“ Sebastien grinst. „Nichts, Liebes, du kennst mich doch.“ „Deshalb eben. Raus mit der Sprache…..“ sagt Sofie. „Meine Mädels müssen nicht so neugierig sein. Kommt mit ins Haus, ich habe einen Riesenhunger.“ Sofie guckt ihn verwundert an und grübelt, was Sebastien wohl für eine Überraschung hat.
Am nächsten Morgen ist Sofie schon früh wach. Heute ist der große Tag. Sie wird endlich Sebastien heiraten. Elisa ist schon ganz unruhig und nervt ihre Mutter andauernd. „Elisa, bitte setz dich hin. Gleich kommt die Friseuse und die möchte deine Haare zuerst machen.“ „Mami, ich heirate heute“ sagt die Kleine. „Weiß ich, Schatz, ich ja auch.“ „Und der Papi auch.“ Sofie seufzt. “Ja, Elisa der Papi auch.” Die Leute von den Catering sind auch schon da und es scheint Sofie, als wären da mehr als hundert Mann, die sich um ihre Hochzeit kümmern würden. Elisa ist wieder vom Stuhl herunter und erzählt jedem, der es hören möchte, dass sie heute heiratet. Sebastien hält sich im Hintergrund und möchte die Damen erst kurz vor der Zeremonie sehen. Er entschließt sich zu einer Wanderung über sein Grundstück und staunt, dass Sofie so viele Leute eingesetzt hat, um alles in die Wege zu leiten. Er ist ein glücklicher Mann. Er heiratet seine Sofie, von der er geglaubt hat, sie nie mehr wiederzusehen. Und dann seine süße kleine Tochter. Die beiden sind das Allerbeste, was ihm je über Weg gelaufen ist. Wenn er vor vier Jahren gewusst hätte, dass sie schwanger war, hätte er sie damals schon geheiratet. Er schiebt den Gedanken weit weg, dass er die ersten Jahre seiner Tochter verpasst hat. Was gewesen ist, ist gewesen. Heute fängt ein neues Leben an. Er schnuppert die Frühjahrsluft tief ein und macht sich pfeifend auf den Heimweg. Er darf ja nicht zu spät kommen, denn zwei entzückende Damen erwarten ihn. _________________
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Kapitel 35
Urs bindet seine Krawatte und schaut sich das Resultat im Spiegel an. Er nimmt seine Jacke und nach einem letzten Blick in den Spiegel macht er sich auf den Weg zu Ginevra. Die Beziehung ist nach dem Gespräch über ihre Familie einigermaßen abgekühlt. Urs weiß immer noch nicht, was er machen soll. Aber er will sie auch nicht gehen lassen. Er hat etwas Angst, ihre Familie kennenzulernen. Wer weiß, wo er da hinein gerät. Vielleicht muss er seinen Job als Inspektor an den Nagel hängen, bevor er die Prüfung bestanden hat.
Er ist immer noch am Grübeln, als er auf ihre Klingel drückt. Die Tür fliegt auf und Ginevra stürzt sich in seine Arme. „Was ist den los, Gine? Bin ich zu spät?“ fragt er verwundert. “Nein, Urs aber ich habe dich so sehr vermisst. Ich hatte Angst, Du willst mich nicht mehr sehen wegen meiner Familie, Du weißt schon.“ Er sieht ihr tief in die Augen und flüstert: „Nichts, aber auch gar nichts kann mich von dir fern halten. Aber über deine Familie reden wir heute nicht, klar?“ Sie nickt und er küsst ihre letzten Zweifel weg. „Können wir gehen, Ginevra?“ „Klar, Urs.“
Zu Hause bei Miller scheucht Natalia David herum. Der ist gerade eben zurück mit den beiden Hunden. „David, beeile dich bitte. Wir sind spät dran. Dein Anzug liegt auf dem Bett. Deine Schuhe sind geputzt. Gib mir die beiden bitte, dann kannst du ins Bad.“ Natalia ist so glücklich mit ihrem Hund, den sie Pirat genannt hat. Es fühlt sich wirklich gut an, jemanden in der Nähe zu haben, wenn David bei der Arbeit ist. Der andere Hund bekommt jetzt eine rosa Schleife, so dass man auch sehen kann, dass es sich um ein Geschenk handelt. Dann hört sie David brummen. „Was ist denn, David, kriegst du die Krawatte nicht gebunden?“ „Nein, Liebes das scheint nur. Dieses Unding!“ Er wirft demonstrativ die Krawatte in die Ecke. ‚Dann halt ohne’, denkt er. „Na, komm mal her Du, dass ich dich mal ordentlich anziehe,“ sagt seine Frau jetzt. David legt seine Arme um sie und schaut zu ihr hinunter. „So, fertig, David. Das kostet Dich aber einen Kuss.“ Er zieht sie an sich und küsst sie. „David, wir müssen gehen.“ David seufzt. „Okay, Liebes, wie du möchtest. Ich nehme den Hund, kannst du das andere Geschenk mitnehmen?“
Auf dem Weingut ist Sebastien auch schon voll beschäftigt. Er überlegt gerade, dass es doch schade ist, dass seine Eltern das heute nicht miterleben konnten. Aber es sind viele Onkel und Tanten da. Also ganz ohne Familie ist er doch nicht. Einen letzten Blick in den Spiegel und dann geht’s los. Schnell steckt er noch die Ringe ein und nimmt den Brautstrauß. Im Korridor kommt ihm der Fotograf schon entgegen. Er begleitet ihn zur Tür der Braut, um alles besprechen zu können. Sebastien klopft und die Tür geht auf. Sebastien macht große Augen. Sie sieht so strahlend aus. Er zwinkert mit den Augen und ist für ein Moment sprachlos. “Sebastien, du siehst ja umwerfend aus,“ lacht die Braut. “Du siehst bezaubernd aus, mein Liebling,” flüstert er. „Ist das dein Entwurf? Den du hier geklaut hast?“ Sie kichert.
“Genau der. Bin ich froh, dass ich bei dir eingebrochen bin, damals. Sonst würden wir hier heute nicht stehen, Seb.” „Nein, das stimmt.“ „Papi, ich möchte auch,“ meldet sich Elisa. Sebastien geht in die Hocke und hebt seine Tochter auf den Arm. „Mein Liebling, du natürlich auch. Bist du soweit?“ „Ja, Papi, aber bitte absetzen, ich muss Blumen streuen,“ sagt die Kleine ein wenig böse. Seb stellt sie wieder auf den Boden und hält Sofie seinen Arm hin. „Wollen wir?“ „Gerne, ich kann es kaum erwarten, endlich Frau Izambard zu werden,“ sagt Sofie. „Ich auch“ antwortet ihre Tochter vor ihnen. Sebastien und Sofie lachen. Das kann ja noch heiter werden mit Elisa, die ist richtig in Fahrt.
Als eine Weile später das Ja-Wort erklingt, meint Elisa, sie muss dringend wieder von sich hören lassen. „Papi, ich will auch!“ Der Pastor lächelt die Kleine an und nickt ihr zu. Sebastien hebt sie auf den Arm und Sofie und Sebastien küssen ihre Tochter jeder auf eine Wange. Die Kleine kichert. Jetzt ist sie verheiratet. Als später die Gäste alle beim Kaffee und der Hochzeitstorte sitzen, ergreift der Bräutigam das Wort. Er bedankt sich bei allen Anwesenden, dass sie gekommen sind am diesem freudigen Tag. „Ich habe auch noch eine Überraschung für meine Mädels.“ Er hat noch nicht zu Ende gesprochen, da ist seine Tochter schon vom Stuhl aufgesprungen und geht auf die Suche nach einem Geschenk, das sie offensichtlich übersehen hat. „Papi, wo ist das Geschenk?“ Sofie schaut von Seb zu ihrer Tochter und zurück und versteht gar nichts mehr. Sebastien winkt zu David, der jetzt aufsteht und den Hund aus der Scheune holt. Seb kann nichts mehr dazu sagen, weil Elisa schon gesehen hat, was die Überraschung ist. Sie rennt zum David und schreit: „Papi, einen Hund! Ist der wirklich für uns? Darf Lisa den behalten? Darf er bei mir in meinem Bett schlafen?“ Inzwischen streichelt sie den Hund. Das arme Tier weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Sebastien nimmt Sofies Hand und zusammen laufen sie ihrer Tochter hinterher. Elisa ist total aus dem Häuschen wegen dem Hund. David lächelt und fragt: Wie soll er denn heißen, Elisa?“ Die Kleine denkt einen Moment nach und meint dann: „Lassie.“ Sebastien seufzt, das darf doch nicht wahr sein. „Elisa, das ist doch kein Collie, sondern ein Schäferhund.“ „Da kann Lassie ja nichts dafür, Papi.“ David lacht sich tot. „Das wird großartig, Seb, wenn wir mit den beiden in die Ausbildung müssen. Pirat und Lassie, das sind doch prima Namen für Polizeihunde.“ Sebastien lacht jetzt auch, was für ein Glück, dass er mit David zusammen gehen kann. Sofie ist in die Knie gegangen, um den Hund zu streicheln. „Du bist aber ein ganz braver Hund,“ sagt sie zu ihm. „Gefällt er euch, Mädels?“ fragt Seb. „Klar!“ kommt im Chor zur Antwort.
Das Orchester hat mittlerweile angefangen, zu spielen und Sofie und Sebastien machen ihren Eröffnungstanz. Schon schnell folgen mehrere Tanzpaare. Urs und Ginevra habe sich auch entschieden, zu tanzen. Seb schaut rüber zu seinem Kollegen und erinnert sich auf einmal an das Gespräch neulich mit Urs. Könnte es sein, dass Urs damals über sich selber gesprochen hatte? Ist Ginevra Mitglied der Mafia? Es ist eindeutig, dass er sehr verliebt ist. Er nimmt sich vor, am kommenden Montag mit ihm zu reden. Seine Augen suchen und finden David, der gerade mit seiner Frau tanzt. Jetzt geht es nicht, aber Montag muss das Gespräch stattfinden. Er macht sich Sorgen. Denn wenn Urs in Gefahr ist, dann sind er und David das auch. Vielleicht sind ja auch ihre Familien gefährdet? Sebastien grübelt weiter. Er hat ein ungutes Gefühl und entschließt sich, am Montag die Sicherheitsvorkehrungen rund um seine und auch Davids Familie zu verschärfen. Fieberhaft denkt er nach, was er noch tun kann. Er entschließt sich, die Dame um einen Tanz zu bitten. Er läuft zu Urs rüber und fragt höflich, ob er mit der Dame tanzen darf. Urs ist überrascht, aber stimmt zu und macht sich auf den Weg zur der Braut, um sie um einen Tanz zu bitten. „Das ist aber nett, dass Sie Urs begleitet haben zu meiner Hochzeit,“ fängt Sebastien das Gespräch mit seiner Tanzpartnerin an. „Sind Sie von hier?“ Sie lächelt. “Ja, ich wohne in Rom, aber meine Familie wohnt auf Sizilien.“ „Das ist ja interessant. Sizilien? Ist da nicht viel Kriminalität?“ Sie schaut überrascht. “Nicht dass ich wüsste. Alle kennen einander und es scheint eine große Familie zu sein. Alle meine Onkel, Tanten und anderen Verwandten wohnen da,“ antwortet sie. „Es scheint da ganz gemütlich zu sein,“ antwortet Seb schlicht. „Warum sind Sie dann nach Rom gezogen, wenn ich fragen darf? Ich meine, wenn doch Sizilien Ihre Heimat ist?“ „Ja, das stimmt, aber man wird andauernd über die Schulter angeguckt und das mag ich nicht. Hier kann ich machen, was ich will. Und ich hätte Urs nie kennengelernt, wenn ich nicht umgezogen wäre.“ Der Tanz ist zu Ende und Seb bringt sie zurück zu Urs. Sein Hirn läuft auf Hochtouren. Jeder Polizist weiß, dass Sizilien das Hauptquartier der Mafia und der Unterwelt ist. Er macht sich aufrichtig Sorgen um Urs, aber auch um Davids Familie und seine eigene. _________________
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Kapitel 36
Maria nähert sich der Grenze und überdenkt die letzten Worte, die Carlos ihr nachrief. Werden sie beide gesucht in Italien? Sie zweifelt heftig, ob es klug ist, die Grenze zu überqueren. Nach einiger Zeit entschließt sie sich, es zu wagen. Vielleicht hat er das nur gesagt, um ihr Angst zu machen. Sie fährt zur Schweizer Grenze und wird ohne Kontrolle durchgewunken. Sie ist erleichtert und hofft, dass die italienischen Kollegen ebenso gemütlich sind.
Der italienische Beamte lächelt, aber hebt die Hand, dass sie anhalten soll. "Verdammt," murmelt Maria. Sie lächelt jedoch den Beamten an und wünscht einen guten Morgen. "Guten Morgen. Könnte ich bitte ihren Führerschein, Pass und die Autopapiere sehen?" "Aber sicher, Moment, ich suche sie aus meiner Tasche heraus," antwortet sie und hofft, dass ihre Stimme fest ist. Der Beamte sieht hinein und nimmt die Papiere mit in seinen kleinen Schalter. Maria bekommt es mit der Angst zu tun. Soll sie einfach Gas geben und abhauen? In diesem Moment öffnet sich die Tür auf ihrer Seite und der Beamte bittet sie, auszusteigen. "Aber weshalb denn?" "Würden Sie bitte mit ins Büro kommen? Ich sehe hier in meinen Unterlagen, dass da noch einige Fragen offen sind." Vielleicht eine Routineuntersuchung, denkt sie noch und entschließt sich, keinen Verdacht zu erregen und mitzuwirken. Sie wird in ein Zimmer geführt und wird total nervös, als sie hört, dass die Tür hinter ihr abgeschlossen wird. "Was soll denn das?" Der Beamte bittet sie, Platz zu nehmen.
Carlos hat versucht, Maria vor der Grenze abzufangen, aber das ist nicht gelungen. Deshalb fährt er jetzt über einen Feldweg, wo er gute Sicht über die Grenze hat. Er nimmt das Fernglas heraus und schaut sich den Grenzposten an. Der Schrecken fährt ihm durch alle Glieder, als er Maria aus ihrem Auto steigen sieht und sie mitgenommen wird. Das darf doch nicht wahr sein. Am liebsten wurde er hingehen und ihr sagen, wie er drüber denkt. Sie muss wohl total übergeschnappt sein. Eine Viertelstunde später fährt ein Polizeiwagen vor das Zollbüro. Carlos flucht laut. Was soll er denn nun machen? Er will seine Frau zurück. Er muss sie da rausholen, aber wie?
Maria wird in der Zwischenzeit verhört, erst durch die Zollbeamten und später auch noch durch die Polizei. Sie war so wütend auf Carlos, dass sie gedroht hat, ihn zu verpfeifen. Aber jetzt, wo sie hier sitzt, kann sie wirklich kein einziges falsches Wort rausbringen. Warum hat sie nicht auf ihn gehört? Der Mann ihr gegenüber erzählt, dass sie gesucht wird von der Römischen Polizei wegen eines Banküberfalls. "Das habe ich doch ausführlich zu Protokoll gegeben damals. Ich wurde angeschossen von einem Polizisten, und nur weil ich zur Bank gegangen war, um einige Sachen zu regeln. Ich weiß wirklich nicht, was die noch von mir wollen." "Wie und warum wissen wir auch nicht, Frau Gonzales, aber Tatsache ist, dass die Polizei von Rom einen Haftbefehl für Sie ausgestellt hat. Darum werde ich sie mitnehmen ins Präsidium, und Sie sind unser Gast, bis die Kollegen aus Rom Sie abholen kommen." Er grinst über seine eigene dumme Bemerkung und holt die Handschellen aus seiner Tasche. Maria sieht ihn erschrocken an. "Ist das wirklich notwendig?" "Leider ja. Aber wenn sie mitwirken, ist das hier schnell überstanden. Wir haben nun mal unsere Anweisungen." Sie nickt nur und lässt sich vom Inspektor zum Polizeiauto begleiten. Hoffentlich ist dieser Albtraum schnell vorbei.
Carlos sieht durch sein Fernglas, wie Maria abgeführt wird und dreht total durch. Wenn er jetzt hinfährt, haben sie ihn auch noch. Er steigt fluchend wieder ins Auto und fährt heim, um seinen Vater anzurufen. Er braucht dringend Hilfe und zwar von seiner Familie. Er hat ihnen schon oft geholfen, jetzt ist es an der Zeit, dass sie mal was für ihn tun. Sein Vater hört ihn an und verbietet ihm, etwas zu unternehmen. "Du bleibst in der Schweiz, Carlos. Von jetzt an leite ich alles in die Wege. Mein Bruder Martin wird mir dabei helfen. Weil seine Tochter Ginevra auch aus Italien raus soll. Die hat sich ja verknallt in einen Polizisten, unglaublich." Carlos hatte so etwas schon befürchtet. Die ärmste Ginevra, sie will ja nur glücklich sein mit ihrem Urs. Er hatte sich schon gedacht, dass die Familie das auf Dauer nicht dulden würde. Carlos macht sich selber heftige Vorwürfe. Warum hat er Maria nicht eher erzählt, dass sie gesucht werden in Italien. Wenn ihr was geschieht, will er nicht mehr leben. Sie ist alles, was er hat auf dieser Welt. Er braucht sie.
Es ist Montag und ein normaler Arbeitstag für die Inspektoren in Rom. Die Herren sitzen beim Kaffee und haben als Gesprächsthema die Hochzeit von Seb, als das Telefon klingelt. Sebastien nimmt ab und meldet sich. Er hört aufmerksam zu. "Alles klar. Ich rufe zurück, wenn ich alles geregelt habe und weiß, wie es laufen soll. Danke für Ihren Anruf." Er legt den Hörer hin und schaut erst David und dann Urs an. "Was ist los?" fragt David. "Gestern hat man Maria Gonzales verhaftet, an der Grenze, bei Tirano. Sie wollte nach Italien einreisen. Die Kollegen dort haben sie festgesetzt." Urs ist aufgesprungen und fängt an, auf und ab zu laufen. "Urs, ist da etwas, das du uns erzählen möchtest?" fragt Seb ihn. "Nein, Chef. Wieso denken sie denn das?" antwortet Urs ein bisschen zu schnell. David schaut erstaunt von Urs rüber zu Sebastien und zurück. Weshalb bekommt er jetzt das Gefühl, dass Seb mehr weiß als er? Er nimmt sich vor, später mit Seb darüber zu reden. "David, ich möchte, dass du mit Urs nach Tirano fährst um Frau Gonzales abzuholen. Nimm bitte den Polizeibus und noch zwei Polizisten mit." Sebastien übernimmt gleich die Leitung und verteilt die Arbeit. "Den Polizeibus?" David begreift es nicht ganz. "Klar, David. Solange wir nicht wissen, was wirklich passiert ist, ist diese Dame unsere Hauptverdächtige." David steht auf und macht sich an die Arbeit. "Urs, wir fahren innerhalb einer Stunde nach Norden. Geh nach Hause und hole Deine Sachen für die Nacht. Ich werde Natalia anrufen, um etwas für mich zurecht zu legen. Würdest du bitte die Sachen abholen?" Urs überlegt fieberhaft, was er machen soll. Soll er etwas von dem sagen, was er weiß? "Urs, was ist denn mit dir? Soll ich jemand anders mit David mitschicken?" fragt Sebastien, als er sieht, dass Urs zögert. "Nein, Chef ich gehe jetzt die Sachen holen." Bevor einer der Männer was sagen kann ist er schon davon.
Carlos Vater, Martinique Galatsy, hat einen Plan aufgestellt. Sein Bruder Enrique, der Vater von Ginevra, hilft ihm dabei. Das Ganze läuft unter dem Namen "Operation Donner". Jedes Mal, wenn Menschen aus der Familie sich verlieben, gibt es Probleme. Ginevra hat sich in einen Polizisten verliebt, und sein eigener Sohn Carlos hat seine Frau davonlaufen lassen. "Was denkst Du Enrique, wird das hinhauen?" fragt er seinen Bruder. "Das müsste schon klappen. Nur denke ich, dass ich noch alle Hände voll zu tun habe um den kleinen Inspektor ins Gehege zu bekommen. Es ist wirklich eine Schande, dass ich einen Polizisten in die Familie bekomme." "Vielleicht kann er mal nützlich sein," grinst Martinique. "Ja, lach du nur. Maria ist noch nicht frei, und wenn sie frei ist, dann hat Carlos auch noch einiges zu erklären. Aber gut, das klären wir hinterher. Vasco fährt den Bus, Carlo, Joël und Patrick sitzen hinten im Bus. Der Bus wartet um die Ecke vom Präsidium, bis Maria abgeholt wird. Sie folgen dem Wagen und zwingen ihn in der Po-Ebene zu halten. Sie überwältigen die Polizisten und nehmen Maria mit. Den Bühler nehmen wir als Geisel. " "Weißt du sicher, dass Bühler dabei ist, Enrique?" "Ganz sicher, Carlo hat gesehen, wie sie abgefahren sind. Zwei normalen Polizisten, Inspektor Miller und dann der Bühler. Wenn du mich fragst, ist das ganz einfach," meint Enrique.
David und Urs sind beinahe in Tirano. Jeder ist jeweils ein Stück gefahren. David, der jetzt hinterm Steuer sitzt, stellt den Bus vor dem Präsidium ab. Er nimmt die Papiere und geht zusammen mit Urs hinein. Er grüßt die Kollegen und gibt die Papiere ab. Ein wenig später wird Frau Gonzales an sie übergeben. Sie schaut David wütend an. David versucht ruhig zu bleiben, aber die Dame irritiert ihn. "Frau Gonzales, wir sind gekommen um sie mitzunehmen nach Rom. Unser Inspektor Izambard hat noch einige Fragen an Sie." "Und dann schickt er Sie? Wenn er sich die Mühe gemacht hätte, hierher zu kommen, wäre das hier nicht nötig gewesen." Marias Augen werden dunkel vor Wut. Wenn sie keine Handschellen hätte, würde sie dem Mann, der ihr gegenüber steht, eine kleben. "Leider geht das nicht. Ich habe ausdrückliche Befehle, Sie nach Rom zu begleiten. Und genau das werde ich jetzt auch machen. Er nimmt sie beim Arm und begleitet sie zum Bus. _________________
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Kapitel 37
David und Urs sind auf dem Rückweg nach Rom. Urs sitzt hinter dem Steuer und schaut andauernd in den Rückspiegel, denn seit einer Weile fährt ein kleiner Bus hinter ihnen her. An sich ist das nicht alarmierend, weil das hier der einzige größere Straße Richtung Süden ist. Aber es wundert ihn, dass der Fahrer keinen Anstalten macht, zu überholen. David sitzt neben ihm und ist eingenickt. Die beiden anderen Polizisten machen auch eine Ruhepause, bevor sie wieder ans Steuer müssen. Maria sitzt gut aufgehoben hinter Gittern hinten im Bus. Sie ist mit Handschellen gefesselt. Gerade in dem Moment, wo Urs darüber nachdenkt, David aufzuwecken, entschließt sich der Fahrer des kleinen Busses hinter ihm, zu überholen. Urs atmet erleichtert auf und winkt dem Fahrer, an ihm vorbeizuziehen.
Dann passiert alles ganz schnell. Der Bus überholt und stellt sich dann quer über die Straße. Urs bremst macht eine Vollbremsung und schreit: „David! Hilfe!“ David ist gleich wach und übersieht die Situation. „Männer, Waffen raus. Wir werden überfallen,“ gibt er sofort an die anderen durch. Urs hat es geschafft, den Bus rechtzeitig anzuhalten. Aus dem anderen Fahrzeug sind jetzt vier maskierte Männer ausgestiegen, die sich gewaltsam Zugang zu ihrem Bus verschaffen. David zielt auf den ersten Mann, der reinkommt, der springt aber rechtzeitig weg. Draußen beratschlagen die vier, was sie als Nächstes tun sollen. David und Urs spitzen ihre Ohren, aber können nicht verstehen, was da besprochen wird. Im nächsten Moment wird eine Rauchbombe in den Bus geworfen, und sie sind gezwungen, aus den Bus zu kommen. Urs gibt David Deckung, als der als erster rausspringt und schnell in Deckung geht. Die beiden Polizisten folgen. Gerade als auch Urs den Bus verlassen will, wird er zurück geschubst und bedroht von einem der Täter. „Mach die Tür auf und öffne die Handschellen.“ Urs hustet heftig und er kann beinahe nichts sehen. Maria hustet auch wegen des Rauchs. Der Täter mit Gasmaske hat es am einfachsten. Urs kann nicht mehr. Seine Lungen können nicht mehr atmen, er droht zu ersticken. Er versucht den Mann zu überwältigen, dann fällt ein Schuss und Urs sinkt zu Boden.
Vasco und Carlo, die draußen geblieben sind, schleichen sich an David und die zwei Polizisten heran. Sie nehmen jeder einen der Polizisten ins Visier und drücken ab. Die beiden stürzen gleichzeitig zu Boden und bleiben liegen. David entschließt sich, zurück zum Bus zu gehen, um Urs zu helfen. Er rennt vom Fels zu Fels, und als er beinahe am Bus ist, wird er von Vascos Messer getroffen. Alles wird schwarz vor seinen Augen und er bricht zusammen. Die Täter handeln schnell. Sie nehmen Maria mit zu ihrem Bus und überlegen dann, wer wohl der Bühler sei. „Wer von denen ist nun das Liebchen von Ginevra?“ fragt Patrick. „Es muss einer der Inspektoren sein,” meint Joël laut. Patrick grinst. “Dann muss es der im Bus sein. Leider habe ich den ein bisschen angeschossen.“ „Kannst ja nichts dafür, das war Notwehr“ antwortet Vasco.“ – „Kommt Männer, wir müssen los, man wartet in der Schweiz auf uns,“ sagt Joël.
Es dauert eine Weile, bevor David zu sich kommt. Er hat heftige Schmerzen im Rücken und kann kaum noch atmen. Er versucht nachzudenken, was geschehen ist. Er schaut sich um und sieht ihren Bus in der Mitte der Fahrbahn stehen. Er versucht, hochzukommen und kriecht zum Bus hin. Er muss den Alarm auslösen, sie sind überfallen worden. Dann sieht er die beiden Polizisten liegen. Er kriecht hin und fühlt ihren Herzschlag. Keiner da. Er ist wütend und fängt an, nach Urs zu rufen. Er kriecht zum Bus und schlägt Alarm. Dann verliert er das Bewusstsein wieder.
Sebastien macht sich selber heftige Vorwürfe. Er hätte selber nach Tirano fahren müssen. Er hat gerade eben vernommen, was in der Po-Ebene passiert ist. Der Bus ist überfallen worden, wahrscheinlich von der Mafia. David ist schwerverwundet im Krankenhaus, und die beiden Polizisten, die er mit geschickt hat, sind beide tot. Die meisten Sorgen macht er sich allerdings um Urs, der nicht mehr am Tatort war. Vielleicht hat man ihn als Geisel mitgenommen, oder er hat gewusst von dem Überfall und ist ein Handlanger der Mafia. Je mehr er drüber nach denkt, desto sicherer ist er, dass Urs zur Mafia übergelaufen ist. Liebe macht schließlich blind und Urs wollte ganz eindeutig mit Ginevra zusammenbleiben.
Seb entschließt sich, nach Norditalien abzureisen und vorher zu Natalia zu fahren, um sie persönlich von der Situation in Kenntnis zu setzen. Sein Kollege wird die Familien der beiden Polizisten besuchen und alles erklären.
Urs erwacht in einem weißgestrichenen Krankenhauszimmer. Alles tut ihm weh und er sieht alles unscharf. “Herr Bühler? Bleiben sie vor ruhig liegen. Wir haben Sie operieren müssen, um eine Kugel aus Ihnen herauszuholen. Die Operation ist gut verlaufen, aber Sie müssen sich noch sehr in acht nehmen,“ hört er eine Männerstimme. „David,” presst Urs mühsam heraus. “Tut mir leid, Herr Bühler, Sie sind, soweit wir gehört haben, der einzige Überlebende.“ Urs denkt fieberhaft nach, aber er sieht nur ein großes schwarzes Loch. Er schläft wieder ein und träumt von Ginevra, die ihm weinend von ihrer Familie erzählt. Als er viel später wieder aufwacht, sitzt die Frau seiner Träume neben seinem Bett.
„Gine, was machst Du denn hier,” flüstert er kaum hörbar. „Ich bin da, um Dich zu versorgen. Du brauchst noch ein paar Wochen Pflege. Aber sei beruhigt, alles wird gut.“ - „Wird sind überfallen worden, wir haben unsere Kronzeugin verloren!“ Urs hat den letzten Satz beinahe herausgeschrieen. „Nein, Urs, ich bin hier.“ Maria schaut ihn eindringlich an. Urs versteht gar nichts mehr. „Wo bin ich hier?“ „Bei Deiner Familie, Urs. Sei beruhigt, wir werden uns um alles kümmern,“ antwortet Ginevra. „Meine Familie?“ Sie nickt. Ganz langsam dämmert es ihm, dass er mitten in der größten Mafia-Familie von Italien gelandet ist. Sie haben die Wahl für ihn getroffen. Nun weiß er nicht, ob er sich darüber freuen soll. „Schlaf noch ein bisschen, Liebling. Ich werde bei Dir bleiben.“ Sie gibt ihm einen Kuss und bald schläft er wieder ein.
Carlos stürmt in das Krankenhaus. Er kommt gerade von seinem Vater, der sich vor der ganzen Operation im Haus seines Bruders in Bern einquartiert hat. Carlos hatte strikte Anweisungen, sich nicht einzumischen. Sein Vater hatte ihn die ganze Zeit im Auge behalten. Als Vasco sich dann meldete, dass Urs im Krankenhaus lag, hatte Enrique Ginevra in die Klinik mitgenommen. Danach hatte er angerufen und gemeldet, dass auch Maria im Krankenhaus war, aber das sie nach einigen Untersuchungen wieder nach Hause dürfte. Einmal auf der Intensivstation überlegt Carlos gerade, was er tun soll, um zu Maria zu gelangen. Dann sieht er Maria den Korridor entlang gehen. Sie läuft zum Fenster und bleibt stehen, den Blick nach draußen gerichtet. Sie hat Carlos nicht gesehen. Carlos schleicht zu ihr hinüber und beliebt ganz dicht hinter ihr stehen. Maria braucht sich nicht umzudrehen, denn sie weiß, wer hinter ihr steht. Sie hört ein Seufzen hinter sich und dreht sich ganz langsam um. Sie schaut ihn an. Eine Träne rollt über seine Wange. Da steht ihr Mann, der total am Ende war, sich so viele Sorgen um sie gemacht hat, dass er gezwungen war, seine Familie einzuschalten, um sie frei zu bekommen. Ihr kommen ebenfalls die Tränen. „Carlos, bitte nimm mich in die Arme...“ flüstert sie. Carlos schließt sie in seine Arme und lässt seinen Tränen freien Lauf. Es gab Momente in den letzten Tagen, in denen er glaubte, sie nie wieder zu sehen. Sie nie mehr in seinen Armen halten zu können. “Maria, ich kann nicht leben ohne Dich. Verlass mich bitte nicht. Bleibe bei mir.” Sie sieht ihn an und wischt seine Tränen ab. Sie küsst ihn zärtlich und schmeckt das Salz von seinen Tränen. Sie kann nicht mehr, und auch sie weint. „Carlos, ich liebe Dich so sehr.“ Schweigend stehen die beide in enger Umarmung vor dem Fenster. Carlos nimmt sich vor, sich zu bessern. Das darf nie mehr geschehen. Er will mit Maria glücklich sein und will jedes Opfer dafür bringen. _________________
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Kapitel 38
Heute werden die beiden Polizisten beerdigt. Alle Kollegen sind anwesend. Von den Inspektoren fehlen jedoch Urs und David. Urs, weil er immer noch nicht gefunden ist und David, weil er nach einer schweren Operation noch immer im Krankenhaus bleiben muss. Er ist jetzt außer Lebensgefahr und Natalia weicht nicht von seinem Bett.
„Bist du wach, David?“ fragt sie. „Ja, Liebling. Aber geh doch nach Hause und gönne Dir ein bisschen Ruhe. Du musst doch an unser Baby denken,“ flüstert er. „Mach dir keine Sorgen, David. Ich denk ja nur an dich und unser Baby.” Sie küsst seine Stirn. „Wie lange muss ich noch hier bleiben?“ „Du, ich glaube, dass Du doch noch einige Wochen hier bleiben musst,” antwortet sie. „Seb schafft das nie alleine…“ “Natürlich schaffe ich das,” hört er da von der Tür. Natalia dreht sich um und begrüßt Sebastien. „Na, Natalia, wie geht es denn euch beiden?“ „Danke der Nachfrage, Sebastien, uns geht es sehr gut.“ Er geht zu David und gibt ihm die Hand. „Und du, alter Junge? Wie geht es dir? Hast uns ja einen schönen Schrecken eingejagt. Ich hätte mich beinahe nicht her getraut. Ich fühle mich schuldig an die ganzen Sache.” “Nicht doch, Sebastien. Diese Dinge passieren halt in Eurem Job. Und Gott sei Dank: David hat es überlebt” meint Natalia. “Gott sei Dank, ja.”
Er wendet sich wieder an David. „Du, ich habe heute morgen einen merkwürdigen Brief bekommen. Da stand drin, das Urs Bühler aufgenommen ist in die Familie, und dass er den Job bei uns kündigt. Ich frage mich, ob das wirklich Urs’ Wahl war…“ sagt Sebastien nachdenklich. „Das heißt also, er darf aus der Schweiz nicht raus und steht auf der schwarzen Liste?“ fragt David. „Genau, aber auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass Urs illegale Dinge macht. Wahrscheinlich führt er jetzt ein ganz anderes Leben. Um krumme Sachen zu machen, ist er viel zu sehr Polizist. Er hat wählen müssen zwischen seinem Job oder Ginevra. Eine schwere Entscheidung. Ich habe damals die falsche Entscheidung getroffen. Aber weißt du, David, ich wünsche dem Jungen alles Gute. Er verdient es, glücklich zu sein.” “Dann wollen wir mal wieder gemeinsam die Dinge in die Hand nehmen, oder?“ „Klar, David, wir schaukeln das Kind schon. Aber sorg du mal erst dafür, dass du gesund wirst.“ Seb verabschiedet sich und fährt in Gedanken nach Hause. Die Banküberfälle werden wahrscheinlich nie aufgeklärt, denkt er. Er würde so gerne wissen, ob Maria Gonzales und ihr Mann dafür verantwortlich waren.
Etwas später parkt er sein Auto auf dem Innenhof seines Weinguts. Er wird stürmisch von seiner Tochter begrüßt. „Na, Prinzessin, wie geht es dir?“ flüstert er in ihr Ohr. Sie kichert. “Papi, die Mami hat eine Überraschung für dich.“ „Für mich? Ehrlich wahr? Was ist es denn?“ Seine Tochter schüttelt heftig den Kopf. „Okay, dann gehe ich jetzt die Mami suchen und dann kitzele ich sie so lange, bis sie mir erzählt, was die Überraschung ist.“ Gemeinsam laufen Vater und Tochter zum Laden, wo Sofie gerade mit einer Kiste aus dem hinteren Bereich nach vorne kommt. „Seb, du bist ja schon da! Das ist aber eine Überraschung. Wie geht es David?” Sebastien gibt ihr einen Kuss und erzählt, dass es David den Umständen entsprechend gut geht. „Gott sei Dank, das ist sicher eine Erleichterung für Natalia. Das Baby kommt ja schon im nächsten Monat.” “Du Liebes, mal was anderes: unsere Tochter sagte, du hast eine Überraschung für mich?“ Sofie schaut zu ihrer Tochter und denkt, dass sie die Überraschung schon ausgeplaudert hat. „Elisa. Du solltest es dem Papi doch nicht sagen. Das wollten wir ja gemeinsam machen, weißt du noch?” Die Kleine ist entrüstet. „Ich habe denn Papi ja nur gesagt, dass wir eine Überraschung haben, aber nicht, dass ich ein kleines Brüderchen oder Schwesterchen bekomme.“ Im nächste Moment schlagt sie die Hand vor denn Mund. Sebastien schaut Sofie an. „Tut mir echt leid, Schatz, aber wir wollten es dir gemeinsam sagen. Aber Elisa war mit beim Arzt und der fing gleich zu erzählen, dass sie ein Brüderchen oder Schwesterchen bekommt……………..“ „Du, Sofie, das ist die allerbeste Neuigkeit, die ich seit langer Zeit hatte. Dieses Mal kann ich alles miterleben, die Schwangerschaft, die Geburt…….. Liebling, du machst mich so glücklich.“ Er küsst sie. “Ich kann es nicht erwarten, bis unser Sohn geboren ist!“ Sofie lacht. „Wer weiß, vielleicht gibt es in sieben Monaten noch mehr Girl-Power hier im Haus.“ „Ist mir auch egal. Wichtig ist, dass es gesund ist.“ Elisa will jetzt auch mal geknuddelt werden. Seb geht in die Knie und hebt seine Tochter hoch und drückt sie ganz fest an sich. Kann ein Mann je glücklicher sein?
Urs ist nach langem Krankenhausaufenthalt auf einen Bauernhof in der Schweiz gezogen. Er ist umgezogen von Bern nach Willisau, einem kleinen Bergdorf, wo niemand ihn und Ginevra kennt. Er war heilfroh, dass ihr Vater ihn nicht gezwungen hat, in der Unterwelt aktiv zu sein. Ihr Vater hat diesen Bauernhof gekauft, aber Urs muss alles selber machen. Kühe und Ziegen melken. Die Ställe ausmisten, Gemüse und Obst anpflanzen und ernten. Ganz anders als seine Arbeit als Inspektor. Es tut ihm immer noch leid, dass er Sebastien und David nicht erklären konnte, warum er fort musste. Aber er weiß, dass Seb und David ihm nicht böse wären. Er läuft den Berg hinauf und pfeift auf seinem Hund. Ginevra steht auf der Terrasse und winkt. Für sie hat er sein Leben in Italien zurückgelassen. Alle Brücken hinter sich abgebrochen. Ein hoher Preis. „Urs, kommst du? Essen ist fertig!” “Ich bin gleich da, Liebling.” Ein wenig später begrüßt er sie mit einem intensiven Kuss. „Und, Ihr beiden, liebt ihr mich denn noch?“ Sie lächelt. „Ich schon, aber den hier können wir das noch nicht fragen.“ Er legt seinen Hände um ihren schwangeren Bauch und schaut sie verliebt an. Sie war zuerst nicht glücklich mit der Entscheidung ihres Vaters, aber ist jetzt glücklich, Urs neben sich zu haben. Leider kein Leben in Italien, aber für ihn würde sie bis zum Ende der Welt reisen. Solange sie nur zusammen sind.
Fünf Jahre später
Es gibt einen Empfang zum ehrenvollen Abschied von Inspektor Izambard, der sich entschlossen hat, sich zusammen mit seiner Frau seinem Weingut zu widmen.
Viele Kollegen und Familie sind gekommen, um ihn zu verabschieden. Zur gleichen Zeit ist David zum Hauptinspektor ernannt worden. Seine Frau Natalia steht neben ihm, um alle Glückwünsche zu empfangen.
Elisa ist schon neun Jahre alt und passt auf ihren Bruder Lucas auf. Der kleine Dave, Davids Sohn, hat eine Menge Spaß. Sebastien schaut den Kindern lachend hinterher. Als er sich umdreht, sieht er plötzlich Urs hinter sich stehen. „Das ist aber eine Überraschung, herrlich, dich wiederzusehen,” meint er. Er umarmt Urs und drückt ihn für einen Moment an sich. „Seb, ich bin gekommen, weil ich noch mal mit euch reden will über damals.“ „Brauchst du nicht, Urs. Sag mal, bist du denn glücklich geworden?“ Urs nickt und winkt Ginevra und seinen Sohn Sepple herbei. „Darf ich dir meine Familie vorstellen?“ Sebastien gibt den beiden die Hand. „So, und darf ich dir jetzt unseren Haupt-Inspektor vorstellen?“ David dreht sich um und fällt Urs um den Hals. „Mein Gott Urs, wie geht es dir? Ist das schön, dich wieder zu sehen.“ Urs wird ganz gerührt. Später nach dem Empfang ist endlich Zeit, um alles was damals passiert ist, zu erzählen. Urs ist erleichtert, dass die beiden nicht böse sind. Er nimmt seine Frau und Sohn und verabschiedet sich um den Heimweg in die Schweiz anzutreten.
Epilog
Jetzt fragt jeder sich, was aus den beiden Gaunern geworden ist. Wir schauen noch mal hinüber nach Lugano:
“Maria, wo bist du?” “Oben, Carlos!” Er rennt die Treppe rauf und lacht, als er sie sieht. Sie ist wirklich kugelrund. „Wie geht’s dir?” fragt er. “Du, Carlos, ich glaube, das Baby kommt.” Carlos bricht der Schweiß aus. „Du meinst, jetzt???“ Sie nickt. „Ach du meine Güte, was soll ich denn machen?“ „Den Arzt anrufen,“ sagt sie zwischen zwei Wehen. Carlos beeilt sich, den Arzt anzurufen, aber weiß nicht, was er dann tun soll. Maria hat es schwer, das sieht er. Glücklicherweise ist der Arzt bald da. Er untersucht Maria und schon innerhalb der nächsten Stunde wird das Kind geboren. „Ich gratuliere, Sie haben eine gesunde Tochter,“ meldet der Arzt. „Wie soll sie denn heißen?“ Carlos betrachtet fasziniert seine Tochter. Ihm wird warm ums Herz. Die Kleine ist so süß. “Wir werden sie Hope nennen,” antwortet er. Er gibt seiner Frau einen Kuss auf die Stirn und macht das gleiche ganz vorsichtig bei Hope. War er jemals glücklicher als in diesem Moment? Sie können die Schweiz nicht mehr verlassen, aber ihre kleine Familie genügt ihnen voll und ganz. Hier können sie wieder glücklich sein. Und dieses Glück wurde heute gekrönt mit einem Baby.
Ende _________________
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